Die Bedingungen für die Auszeichnung waren klar. Neben nachgewiesenen Unterrichtsprojekten zum Thema mussten die Lehrer und Schüler eine Erklärung gegen Rassismus unterschreiben. Ausgerechnet ein Schüler mit ausländischen Wurzeln meinte dazu im Unterricht: „Warum machen wir das überhaupt? An unserer Schule gibt es doch gar keinen Rassismus.“ Dennoch: Vertrauenslehrerin Corinna Berstermann fasste mit großem Engagement alle passenden Aktionen der Ratsschule zu einem Konzept zusammen und reichte die Bewerbung ein. Dann kümmerte sie sich um die VfL-Stars, denn die sind echte Vorbilder für die Jugendlichen in der gesamten Region. Und das Thema ist beiden eine Herzensangelegenheit: Joe Enochs stammt aus Petaluma in Kalifornien/USA und war daher selbst nach seiner Ankunft in Deutschland vor zwei Jahrzehnten ein Fremder. Addy Menga wurde Zaire geboren. Der afrikanische Staat, der heute Kongo heißt. „Wir sind dankbar hier zu sein und haben die Patenschaft für Euer Projekt gerne übernommen“, rief Enochs den 400 Ratsschülern auf dem Pausenhof zu. Das Zusammenleben müsse von einem guten Miteinander und Respekt geprägt sein. Im Sport sei das schon lange selbstverständlich, so Enochs.

Für den Enochs-Begleiter René Kemna war der Tag eine Rückkehr. An der Ratsschule machte der Gesmolder 1999 seinen Abschluss. Nach dem Studium arbeitete Kemna für den Fernsehsender „os1.tv“ und prägte dort mit seinen Berichten über den VfL Osnabrück die Sportberichterstattung. Dann wechselte er die Seiten und arbeitet nun beim VfL  als Referent für Marketing und Kommunikation. Jetzt freute sich Kemna an der Ratsschule über das Wiedersehen mit seiner früheren Lehrerin Karin von Pentz und seinem ehemaligen Jahrgangskollegen Benjamin Rothkehl, der inzwischen selbst als Lehrer an der Ratsschule tätig ist.