Seit Jahrzehnten sammeln Ratsschüler in Melle und den Stadtteilen für den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“. Und sie gestalten seit einigen Jahren die Gedenkveranstaltung im Grönenbergpark mit. „Die Ratsschüler machen das auch in diesem November wieder. Und das findet besondere Anerkennung“, lobte Ortsbürgermeisterin Gerda Hövel in ihrer Ansprache. Der Volkstrauertag sei keine „rückwärtsgewandte Veranstaltung“, betonte die Politikerin. Der Tag sei ein Aufruf zum Frieden, der an vielen Orten der Welt noch nicht erreicht sei. Hövel erinnerte an Länder wie Syrien, den Irak und Afghanistan. Weiter nannte sie den internationalen Terrorismus und die vor einem Jahr durch muslimische Extremisten ausgeführten Anschläge von Paris.

Der Volkstrauertag ist der offizielle Beginn der Straßensammlungen für den Volksbund. Einige Ratsschüler nutzen das gute Wetter schon vor diesem Tag. „Es dauerte alles etwas länger, die Bewegungen waren langsam“, berichtet Ino Warner vom ersten Tag seiner Sammlung. Als der ältere Herr an der Haustür die Worte „Kriegsgräber“ und „Volksbund“ hörte, habe er sich umgedreht und die beiden Ratsschüler erst einmal stehen lassen. „Dann kam er mit seiner Geldbörse zurück und sagte: Ich war selbst Soldat im Krieg. Viele meiner Kameraden sind auf dem Schlachtfeld umgekommen. Sie sollen in einem würdigen Grab ruhen. Darum spende ich gerne“, so Ino Warner.

Gespräche wie diese erleben die Ratsschüler jedes Jahr. Sie können den Meller Bürgern aber auch Auskunft darüber geben, wie der Volksbund das Geld einsetzt. Im Unterricht haben sie sich mit Beispielen der weltweiten Erinnerungskultur beschäftigt. Laura Wepner berichtete über die Arbeit des Volksbundes und die Vorbereitung im Unterricht. Vor dem Vaterunser erinnert Laura daran, dass auf Sammeldosen und den Listen das Logo des Volksbundes, das Kreuz. Abgebildet sei. „Diese Kreuze sind zugleich unser Größtes Geschenk und Zuversicht, denn durch den Tod von Jesus am Kreuz kann er uns alle in das ewige Leben führen.“ Weiter rief sie am Volkstrauertag dazu auf, für die Soldaten der Bundeswehr in den weltweiten Friedenseinsätzen zu beten.

Am „Kreuz des Ostens“ im Grönenbergpark legte die frühere stellvertretende Landrätin Ulrike Horstmann einen Kranz nieder. Sie erinnerte damit an die Opfer bei der Vertreibung aus den Ostgebieten.