„Warum steckt die Stadt Melle so wenig Geld in unsere Schule?“

Parteiübergreifend äußerten sich Hövel und ihre Kollegen von SPD, FDP und den Grünen zu den im Politikunterricht der 8d entwickelten Fragen. Die Klasse hatte einige im Gepäck.

In der 65minütigen dauernden Diskussion arbeitete die Runde sechs von 21 Fragen ab. Dabei ging es um allgemeine Aufklärung rund um den Job der Abgeordneten aber auch um Schulpolitik. Leona Kohnen fragte: „Warum steckt die Stadt Melle so wenig Geld in unsere Schule? Warum bekommen andere Schulen in anderer Trägerschaft so viel mehr?“ Hövel antwortete diplomatisch und erwähnte den Schultausch, der vor zwei Jahren umgesetzt wurde. Zudem äußerte sie sich zu den Unterschieden in der finanziellen Unterstützung von Schulen der Stadt Melle und jenen mit Landkreis-Trägerschaften: „Wir sind in der Pflicht ein Gleichgewicht herzustellen.“

Kontroverse Positionen

Dass die Landtagswahl in Niedersachsen vor der Tür steht, merkte die 8d am Ende der Diskussion. Angesprochen auf eine wesentliche Ursache für die Abwahl von rot-grün in NRW, die Schulpolitik, redeten die vier Abgeordneten plötzlich durcheinander wie die Spitzenpolitiker in einer Talkshow aus dem Fernsehen. Dabei machten Gerda Hövel und Gabriela König (FDP) ihrem Kollegen Frank Henning (SPD) deutlich, dass die Inklusion, so wie rot-grün sie umsetzen wollte, kläglich gescheitert sei. Henning reagierte mit dem Vorwurf, dass CDU und FDP bereits vor dem Inklusionsgedanken für das Turbo-Abi (G8) verantwortlich gewesen seien.

Diese Tonlage am Ende der Fragerunde unter den Abgeordneten hatte die 8d schon gesehen, als sie die Live-Debatte in der Landtagssitzung verfolgte: Hier ging es um mögliche Vergabefehler des Wirtschaftsministeriums. Das erregte zahlreiche Gemüter im Parlament. Es gab viel Beifall und das typische Klopfen auf die Abgeordneten-Tische sowie Zwischenrufe. Mehrmals musste sich der Landtagspräsident einschalten. Er appellierte an die Politiker sich angemessen zu verhalten und die Abgeordneten am Pult ausreden zu lassen. Die Ratsschüler merkten dann die Vielseitigkeit von Politik: Das Thema Insektenschutz stand im Anschluss auf der Tagesordnung.

Eine leckere Eiswaffel für alle

Dass Politiker fernab ihrer Parteizugehörigkeit abseits von Kameras gut miteinander klarkommen, zeigte sich nach der Diskussionsrunde: Im Eiscafé hinter dem Landtag verbrachten Abgeordnete ihre Mittagspause und diskutierten harmonisch über politische Themen.

Gerda Hövel hielt sich hier raus. Sie gab jedem Jugendlichen der 8d ein Eis aus und bedankte sich für den Besuch. Diese Gastfreundlichkeit merkte man Melles Landtagsabgeordneter schon vormittags an: „Ich freue mich regelmäßig an eurer Schule zu Gast zu sein. Da passiert immer eine ganze Menge.“