„Wenn es keine engagierten Jugendlichen gibt, dann gibt es auch keine Weiterentwicklung in den Stadtteilen und in der Gesamtstadt“, sagte Scholz bei der Abschlussveranstaltung. Dort blickten auch die Lokalpolitiker Gerhard Boßmann (SPD), Mirco Bredenförder (CDU), Jutta Dettmann (SPD), Thomas Schulke (CDU) und Reinhard Wüstehube (Grüne) auf das Meller Pilotprojekt zurück.

Nicht alle Schulen machten mit

Beteiligt waren allerdings nur Schüler von Ratsschule, Gymnasium, Oberschule Buer und der Freien Schule. „Es gibt Schulen, die sich hier nicht zeigen“, kritisierte Stadtratsmitglied Mirco Bredenförder, „das missfällt mir“. Von der Ratsschule nahmen Emily-Sophie Moor, Lara Schroth und Leon Osterbrink teil.

Das Projektziel: Meller Jugendliche für die Kommunalpolitik begeistern. Entwickelt hatte das Konzept eine Arbeitsgruppe aus Lokalpolitikern, Lehrern und Mitgliedern des Jugendparlaments.

Fahrt nach Hannover und „Politik intensiv“

Den Startschuss für das auf neun Monate angelegte Projekt hatte im September der Erste Stadtrat Andreas Dreier gegeben. Es folgte jeden Monat ein gemeinsames Treffen nach der Schule um 14 Uhr. Zur Einführung schickte Tanja Werges die Teilnehmer mit einer “Stadthaus-Rallye“ durch die Verwaltung. Besonders attraktiv war die Fahrt in den Niedersächsischen Landtag und die Diskussion mit der Abgeordneten Gerda Hövel (CDU). Mit Freude und Interesse gingen die Teilnehmer zu den Terminen. Das lag nicht nur an der imposanten Softdrink-Flatrate im Sitzungssaal der Stadt Melle. Bei diesen Sitzungen standen Themen auf der Tagesordnung, die so im Politikunterricht nicht vorkommen. Dazu hatten sich der frühere Schulleiter des Meller Gymnasiums, Ludwig Woll, und der Fachleiter Geschichte/Politik an der Ratsschule, Axel Rothkehl, bereit erklärt.

Mit Shuttle-Service zur Fraktionssitzung

Höhepunkt für die Schüler war jedoch, die Kommunalpolitiker zu begleiten. Oft war das sogar mit einem Shuttle-Service der „Polit-Paten“ verbunden. Die holten ihre Schützlinge dann auch mal persönlich ab zu Sitzungen in Fraktion, Ausschuss, Orts- oder Stadtrat.

Bei der Abschlusssitzung bewerteten alle Teilnehmer das Konzept als gelungen. Verbesserungen seien aber immer möglich. Dazu gehöre ein späterer Beginn für den Politikunterricht, damit Schüler aus den Stadtteilen pünktlich ankommen können.