Hinter einem roten Tuch versteckte sich etwas, das man eigentlich überall in der Ratsschule sehen kann – die gute Zusammenarbeit der Ratsschule mit der Generationen Werkstatt. Jutta Dettmann lobte die Kooperation von der Ratsschule und der Generationen Werkstatt und das damit verbundene Engagement beider Seiten. In dem Projekt stecke viel mehr, als man an dem Endprodukt vermuten könne. Bürgermeisterin Jutta Dettmann enthüllt das Siegel.
Wenn man die Aula der Ratsschule betritt, sieht man viele von Schülern selbstgebaute Möbelstücke, die in den vergangenen Projekten der Generationen Werkstatt entstanden sind. Die Generationen Werkstatt soll eine Brücke zwischen jungen Menschen und Betrieben schlagen, indem gemeinsam an Projekten gearbeitet wird. Mit sieben Firmen aus Melle (Huning, Solarlux, Teledor, Ronne, Westland, RAS, Werges) entstanden zwischen 2015 und 2024 in 19 Projekten eine Metallbank, hölzerne Stehtische, eine Vitrine, die Pokale der Ratsschule beherbergt, Vogelhäuser, Liegebänke, Insektenhotels und vieles mehr.

 

Johannes Rahe (Stiftungsvorstand der Generationen Werkstatt) lobte nun die gute und andauernde Zusammenarbeit mit der Ratsschule und betonte, dass es nicht an jeder Schule so harmonisch sei. Bildung sei das Wichtigste, erzähle Herr Rahe und erinnerte sich an die Anfangszeiten der Generationen Werkstatt. Man müsse etwas für die Jugend und die Zukunft tun. Neben der Annäherung von Jugendlichen und den Ausbildungsbetrieben habe die Generationen Werkstatt auch starke Effekte auf die Jugendlichen selbst. In einer kürzlich durchgeführten Studie sei herausgekommen, dass sich der Selbstwert der Jugendlichen dadurch deutlich verbessere. Bürgermeisterin Jutta Dettmann enthüllt das Siegel.

Das bestätigte auch die Lehrerin Jeanine Krumm, welche zusammen mit ihrem Kollegen Lennart Steinbacher verantwortlich für die Berufsorientierung an der Ratsschule ist. Die Schüler seien unheimlich stolz auf die Ergebnisse. Manche dieser Kooperationen mit den Meller Firmen habe im Nachhinein nicht nur zu Praktika geführt. Zur Freude beider Seiten sei es sogar zu Ausbildungsverträgen gekommen. Des Weiteren freute sich Jeanine Krumm über die vielversprechende Premiere, die in der Projektwoche der Ratsschule stattfand. Erstmals gab es auch eine Generationen Werkstatt nur für Mädchen, die so erfolgreich war, dass es sogar zu viele Bewerbungen für das Projekt gab.

Die Win-Win-Situation beider Partner lobte auch Alfred Komesker, Vorsitzender des Förderkreises der Ratsschule. Er brennt leidenschaftlich dafür, dass die Jugendlichen einen Weg in die Ausbildungsbetriebe finden und berichtete ebenfalls von den Veränderungen der teilnehmenden Jungen. „Ich habe heute das erste Mal in meinem Leben gebohrt“, zitierte er einen Teilnehmer.

 

Thomas Obernüfemann berichtet von seinen
Erfahrungen mit überraschenden Auszubildenden.
Aus der Perspektive der Betriebe berichtete Elternratsvorsitzender Thomas Obernüfemann von der Firma Brauers. Er sprach sich sehr dafür aus, dass solche Projekte die Potenziale der Jugendlichen hervorbringen würden. Noten seien nicht immer das Wichtigste bei der Wahl eines Auszubildenden. Viele seien trotz ihrer Noten zu sehr erfolgreichen Vertretern ihres Berufsstandes geworden und er nannte dafür ein Beispiel eines ehemaligen Auszubildenden, der nun aufstrebend in New York arbeite.

 

Stefan Kruse von der Ursachenstiftung stimmte den Erfahrungen von Herrn Obernüfemann zu und beschrieb, wie es während der Projekte zu interessierten und kritischen Nachfragen seitens der Teilnehmenden komme. Die Begeisterung für die Berufe steige dadurch, wobei auch Werkzeuge und imposante Maschinen wie große Bagger ihren Anteil daran hätten.

 

Johannes Rahe überreicht die
Urkunde an Carsten Huge.
Hocherfreut nahm Carsten Huge als kommissarischer Schulleiter der Ratsschule die Urkunde von Herrn Rahe entgegen. Er bedankte sich für die Ehrung, die gewinnbringende Zusammenarbeit und richtete seinen Dank dabei auch an die engagierten Kolleginnen und Kollegen, die solche Projekte möglich machen würden. Carsten Huge sei aber nicht nur dankbar für die Erfolge der Vergangenheit, sondern er blicke auch in die Zukunft. Er beschrieb eine motivierte Aufbruchstimmung, die auch durch die Teilnahme der Schule am Start Chancen Projekt des Bundes befeuert werde. Zusammen mit dem Kollegium der Ratsschule und der Stadt Melle werde momentan an der strahlenden Zukunft der Schule gearbeitet.

 

Starke Zusammenarbeit! V.l.n.r.: Jeanine Krumm, Thomas Obernüfemann, Carsten Huge, Lennart Steinbacher,
Johannes Rahe, Jutta Dettmann, Stefan Kruse, Andreas Dreier, Alfred Komesker, Mareike Mons. Foto: Janina Dierker