Die Betten waren schnell bezogen, die Koffer in den kleinen Appartements längst verstaut. Noch etwas müde von der Busfahrt traf sich die Klasse in Badekleidung am Hausstrand der Ferienanlage „Camping Garda“ im Ort Limone am Nordwestufer des Gardasees. Bereits am Sonntag hatten sich die Ratsschüler gegen 22 Uhr auf dem Weg gemacht. Bloß keine Zeit verschenken. Jede kostbare Minute wollten die Teilnehmer in Italien nutzen.

Am Ankunftstag stand also nur Regeneration auf dem Programm – inklusive der Entdeckung, wie herrlich Wasser ohne Chlor und Salz zum Schwimmen sein kann. Zu ein paar Kunststücken reichte es allemal. Die Mitschüler ließen Rania und Meik wie Raketen aus dem Seewasser in etwa zwei Meter Höhe steigen. Und dann das Abendessen: Die R10a waren die einzigen Gäste im Restaurant, denn Camper kochen meist selbst vor ihren Zelten und Wohnwagen. Immer am Vorabend sprachen die beiden Lehrer das Menü mit der Oberkellnerin ab. Grundsätzlich gibt es in Italien als Vorspeise eine täglich wechselnde Nudelkreation, dann der üppige Hauptgang. Nebenbei kann jeder gesund leben dank eines Salatbuffets. Wem diese traumhaften Mahlzeiten nicht schmeckten, war selbst schuld.

Ein Höhepunkt am ersten ganzen Tag in Italien: Die berühmte Stadt Verona mit ihren antiken Bauten. Dazu gehört die Arena, in der nahezu jeden Abend monumentale Opernaufführungen vor ausverkauften Rängen geboten werden. Noch mehr Touristen wollen die Arena einfach nur besichtigen. Die Wartezeit für den Einlass kann eine Stunde betragen. Die Meller Gruppe durfte sofort durchgehen. Angemeldet aber nicht angestellt war das Motto. Erst nach Sonnenuntergang erreichte die Reisegruppe die Unterkunft. Bei der Schulfahrt 2017 sind die Wege zwischen Gardasee und den Ausflugszielen deutlich kürzer, weil die gesamte Schule in einer Anlage am Südufer wohnen wird.

Natur pur in 2218 Meter Höhe genossen die Meller am Mittwoch. Zunächst fuhren die Kids mit einer Barkasse auf die Ostseite des Sees. Von dort ging es weiter mit der Kabinenseilbahn auf den Hausberg des Gardasees, den Monte Baldo. Eigentlich sind auch hier lange Wartezeiten normal. Doch die Ratsschüler waren bewusst früh aufgebrochen, um das zu umgehen. Oben angekommen dann die wunderbare Welt der Tiere. „Selfies“ mit Kühen gehörten dazu, ebenso wie eine Kuh, die ihre Zunge in Richtung Ratsschüler ausfuhr.

Ein bisschen Klettern gehörte dazu. Während über der Klasse die Paraglider segelten, kämpften einige Jugendlichen beim Almaufstieg mit der Kondition. Murad kam als einer der ersten ganz oben an – und sorgte für eine Überraschung. Während die Mitschüler noch gegen das Gelände kämpften, hatte er auf dem Gipfel mit Steinen den Schriftzug „10a“ gelegt. Zur Belohnung gab es eine Stunde Pause. Die Lehrer erholten sich auf der Almterrasse in Liegestühlen und genossen den heimischen Bergkäse.

Glück mit dem Wetter, Pech mit dem Straßenverkehr. Am letzten Ausflugstag ging es in die wohl schönste Stadt Europas: Venedig. Leider mit über einer Stunde Verspätung. Ein Stau auf der Autobahn raubtle die Zeit. So stand „Express-Sightseeing“ an. Dennoch verpassten die Meller nichts. Zunächst huschten alle durch die engen Gassen der Lagune bis zur Rialto-Brücke. Auf dem Rückweg besichtigten die Ratsschüler so manche Kirche und fanden zurück zu Markusplatz und Dogenpalast. In drei Stunden alles on Venedig gesehen. Die Ausnahme: Kein Star der zeitgleich in der Stadt ausgerichteten Filmfestspiele lief vor die Schülerkameras.

Fazit der Reise: Tolles Programm, ständig neue Entdeckungen und das köstliche italienische Essen. Wer an der Fahrt der Ratsschule im nächsten Jahr nicht teilnimmt, der verpasst die wohl schönsten Tage der Schulzeit.