Das ist eine der Fragen, denen auch einige Ratsschüler mit Lehrer Sebastian zur Heide im DaZ-Kurs nachgegangen sind. Partner war hier das Kulturzentrum „BÜZ“ aus Minden.

„Wir lassen jeden Teilnehmer seine persönliche Vorstellung von Heimat beschreiben“, erklärt zur Heide, „das geschieht mit Erinnerungen zu Sprache, Selbstwahrnehmung, Orten und Kindheit. Im spielerischen Austausch werden weitere Erinnerungen wach“. Auf dieser Grundlage tragen Jugendliche Objekte und Bilder zusammen, die für sie Erinnerungsträger sind. Anschließend gestalten sie daraus anschauliche Koffer.

Die ersten Koffer hatte Peter Küstermann vom BÜZ in Minden gestalten lassen. Anschließend reisen sie als Wanderausstellung durch die beteiligten Institutionen, zu der auch die Ratsschule gehört. Seit vielen Jahren arbeiten Ratsschule und BÜZ erfolgreich zusammen. Lehrerin Marietta Vortkamp hatte diese Kooperation mit etlichen Projekten vorangetrieben.

An der Ratsschule ist nun auch eine Sammlung individueller Koffer voller Kleidung, Lebensmittel, Audiozubehör, Gewürzen entstanden - alles essentielle Dingen für eine Flucht und für die Erinnerung.

Vielleicht sahen die Schultaschen, die in den 1940er Jahren Anne und Margot Frank mit in ihr Versteck nehmen durften, ähnlich aus? Was haben sie damals nicht mitgenommen, nicht mitnehmen können? Wie sähe mein Koffer aus, wenn ich morgen dieses Land verlassen müsste?

Nächster Ausstellungsort ist die „Ravensberger Spinnerei“ in Bielefeld.