„Einige von euch habe ich als Besucher in den Fachausschüssen gesehen“, sagte Dreier, der gerade selbst einen politischen Erfolg verbuchen konnte. Der Beamte wurde vom Meller Stadtrat einstimmig für eine weitere Amtszeit bestätigt.

 

Besuch bei Gerda Hövel ein Höhepunkt

Dreier dankte besonders den Kommunalpolitikern, die in den letzten Monaten einen Schüler intensiv betreut haben. Organisiert hatte das Projekt im nun schon zweiten Jahr die Stadtjugendpflegerin Tanja Werges. Einer der Höhepunkte war die große Politik: Ein Besuch des Niedersächsischen Landtags mit Diskussion bei der Abgeordneten Gerda Hövel (CDU) aus Melle.

 

Vier Ratsschülerinnen dabei

Bereits lange vor dem Projektstart im Februar hatte sich eine Arbeitsgruppe aus Politikern und Lehrern getroffen, um mit den Erfahrungen der ersten Auflage in 2018 das Konzept weiterzuentwickeln. Neu war das Begleitheft, in dem die Teilnahme an Sitzungen eingetragen wird. Das lobten auch die beteiligten Ratsschülerinnen Hilal Erylmaz, Enida Memeti, Vanessa Schäfer und Beyza Yücel. „Vielleicht machen im nächsten Jahr noch mehr Schüler mit“, hoffte Enida.

 

Dettmann: „Auftakt ’Face to Face’ machte es einfacher.“

Dass es im Frühjahr eine Auftaktveranstaltung mit allen Beteiligten im Forum am sogenannten Kurpark gab, gefiel Jutta Dettmann (SPD). Die ist selbst Absolventin der Ratsschule. „Für die Schüler war es dadurch sicher einfacher, für den Erstkontakt nicht zum Telefon greifen zu müssen und eine fremde Person anzurufen“, sagte Dettmann, „ein Auftakt ‚Face to Face’ hat alles viel einfacher gemacht“. Oldendorfs Ortsbürgermeisterin Karin Kattner-Tschorn (SPD) gestand, dass sie sich in ihrer Jugend „auch so ein Projekt gewünscht“ habe.

 

„Hoffnung für eine gute Schulpolitik“

Es ging aber nicht nur in Fraktionen, Ausschüsse und Parlamente. An vier Nachmittagen gab es einen intensiven Politikunterricht beim früheren Leiter des Meller Gymnasiums Ludwig Woll und Ratsschullehrer Axel Rothkehl. „Die Gruppe war durchweg interessiert und diszipliniert“, lobte Woll, „auch die Verschiebung des Beginns um eine halbe Stunde hat sich ausgezahlt, weil auch die Schüler aus den Stadtteilen pünktlich anreisen können“. Für Axel Rothkehl ging es im Projekt auch darum zu vermitteln, mit welchem hohen persönlichen Aufwand sich die Kommunalpolitiker fürs Gemeinwohl engagieren. „Und vielleicht schafft es einer der Teilnehmer von heute bei den Wahlen von morgen in einen Ortsrat“, sagte Rothkehl, „als Lehrer verbinde ich das Projekt natürlich mit der Hoffnung für eine gute Schulpolitik“.

 

Dreier befürwortet „dritten Durchgang in 2020“

Erster Stadtrat Dreier sprach sich für einen dritten Durchgang des Projektes in 2020 aus. Im Rückblick attestierte er den Jugendlichen Durchhaltewillen, gerade wenn ein Ausschuss um 19 Uhr beginne und bis 22 Uhr andauere. „Was sagten wohl die Eltern dazu?“, lachte Dreier.